MoneySparen im Alltag

Sparen im Alltag

Staffel 2020 – Folge 9
Wie kann man im normalen Alltag am besten sparen. Jetzt in der aktuellen Corona-Krise müssen viele Schweizer den Gürtel etwas enger schnallen. Was gibt es für Möglichkeiten? Wo lauern versteckte Kosten?
Erstausstrahlung:

Der Kampf gegen die Corona-Pandemie ist teuer. Das spüren immer mehr Menschen in der Schweiz. Über eine Million Erwerbstätige sind in Kurzarbeit oder fürchten um ihren Job. Die Budgets in Single- wie Familienhaushalten werden enger. Diese Tipps helfen Ihnen, zu sparen und Ihre Finanzen zu optimieren.

Überarbeiten Sie Ihr Haushaltsbudget

Wissen Sie auf Anhieb, was Ihre grössten Ausgabeposten sind? In der Regel sind es die Kosten für Wohnen, Mobilität, Krankenkassenprämien, Verpflegung und die Steuern, die einen grossen Teil des Einkommens wegfressen. An vielen Fixkosten lässt sich kurzfristig nichts ändern. Wer die einzelnen Positionen aber zumindest kennt, kann auf dieser Basis seine variablen Kosten im Überblick behalten und weiss, wie viel Geld für Kleidung, Unterhaltung, Hobbys, etc. übrig bleibt. Deshalb lohnt sich das Aktualisieren oder Erstellen eines Haushaltsbudgets. Vorlagen gibt es zum Beispiel bei der Budgetberatung Schweiz. Gerade bei kleineren Beträgen ist es jedoch schwer, den Überblick zu behalten. Hier sind Apps gute Helfer: Mit ihnen lassen sich die täglichen, wöchentlichen und monatlichen Ausgaben erfassen und kategorisieren. In diesem Artikel beleuchtet das Vergleichsportal Comparis einige dieser Apps näher. Am Ende eines Monats wird dank der App sichtbar, was wie viel Geld kostet. In einem zweiten Schritt kann dann jede Ausgabe kritisch hinterfragt werden.

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Reduzieren Sie Ihre Kosten für die digitale Infrastruktur

Gerade jetzt, wo viele von zuhause aus arbeiten, braucht es schnelles Internet. Auch das Smartphone ist ein unverzichtbarer Begleiter. Doch das hat seinen Preis – und der ist oft zu hoch. Oft werden einmal abgeschlossene Verträge mit Swisscom, Sunrise etc. danach nicht mehr überprüft. Allerdings haben sich die Kosten für die Abos in den vergangenen Jahren deutlich verbilligt. In der Schweiz herrscht ein harter Wettbewerb um die Kunden. Um potenzielle Neukunden werben die Provider regelmässig mit Rabatten von 50 Prozent und mehr. Wenn Sie von solchen Vergünstigungen ebenfalls profitieren möchten, können Sie entweder Ihren bestehenden Vertrag kündigen, oder Sie kontaktieren Ihren Provider, sprechen ihn auf das günstige Angebot für Neukunden an und fordern auch für sich als langjährigen treuen Kunden einen Preisnachlass. In den allermeisten Fällen sollten Sie damit erfolgreich und schnell eine Einsparung in Ihrem Budget erreichen können.

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Sparen Sie beim Einkaufen

Im Durchschnitt geben Herr und Frau Schweizer rund 30 Prozent ihres Einkommens für Konsum aus (ohne Mobilität und Wohnen). Dazu gehören Smartphone-Abos ebenso wie Lebensmittel und Kino- und Museumsbesuche. Letztere sind in Corona-Zeiten nur noch virtuell möglich. Im Bereich Konsum kann dennoch gespart werden – ohne sich einschränken zu müssen. Zum Beispiel beim Kauf einer Kaffeemaschine, eines Staubsaugers oder eines Smartphones. Hier lohnen sich die Vergleichsmöglichkeiten und das Bestellen im Internet. Selbst bei Produkten um die 50 Franken variieren die Preise vom günstigsten zum teuersten Anbieter um 20 Prozent und mehr. Vorsicht ist hier bei versteckten Kosten geboten. So sind bei einigen Anbietern die Lieferkosten inklusive, bei anderen wird der Versand zusätzlich berechnet.

Eine weitere Sparmöglichkeit bei vielen Non-Food-Artikeln: anstatt die neuesten Modelle die Vorgängerversionen kaufen. Diese weichen in Leistung und Umfang oft nur unwesentlich vom neuesten Angebot ab, sind aber deutlich günstiger. Was bei den Non-Food-Artikeln die Vorgängermodelle sind, sind bei Nahrungsmitteln die Aktionen: Hier lohnt sich der Blick auf die täglichen bzw. wöchentlichen Aktionen der grossen Detailhändler. Gerade lang haltbare Artikel wie Kaffee oder Reis, ebenso wie Reinigungsmittel und Hygieneartikel können bei günstigen Preisen bevorratet werden. Bei durchschnittlichen Ausgaben von 636 Franken pro Monat für Lebensmittel können Schweizer Haushalte in diesem Bereich viel Geld sparen.

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So sind Sie günstiger unterwegs

Wer mobil sein will, muss dafür einen beträchtlichen Teil seines Einkommens aufwenden. Rund 7,5 Prozent des monatlichen Haushaltsbudgets fallen dafür an. Einsparungen in diesem Bereich machen sich also positiv bemerkbar. Wer aufgrund der Corona-Krise derzeit deutlich weniger oder gar nicht mehr unterwegs ist , kann die Sistierung seines Generalabonnements prüfen oder überlegen, sein Auto vorübergehend stillzulegen und die Kontrollschilder zu deponieren. Wer trotzdem mit dem Auto fährt, kann durch eine ökologische Fahrweise Treibstoffkosten einsparen. Beim Zubehör schlagen neue Räder kräftig zu Buche. Wer nicht gleich Kompletträder kauft, sondern nur neue Reifen, kann sparen. Wer die Autowäsche oder den halbjährlichen Radwechsel selbst erledigt, spart ebenfalls. Sinnvoll kann auch der Umstieg auf ein sparsames Auto sein. Wer seine monatlichen Autokosten in Relation setzt zum tatsächlichen Nutzen, kann unter Umständen sein Auto verkaufen und fährt mit der Miete eines Autos bei Bedarf günstiger. Sharing-Dienste und flexible Auto-Abos stehen als Alternativen zur Verfügung.

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Überprüfen Sie Ihre Versicherungen

Die Leistungen der obligatorischen Krankenversicherung in der Schweiz sind bei allen Krankenkassen gleich. Unterschiede in der medizinischen Versorgung ergeben sich durch Zusatzversicherungen. Sie ergänzen im Idealfall passend zum persönlichen Risikoprofil den Versicherungsschutz. 80 Prozent der Versicherten haben mindestens eine Zusatzversicherung. Doch längst nicht jede lohnt sich. Manche Versicherer haben hohe Selbstbehalte in die Policen geschrieben, andere verlangen hohe monatliche Prämien oder haben diverse Leistungsbeschränkungen. Immer wieder überprüfen sollten Sie Ihre Autoversicherung. Zum einen sind die Prämien hier tendenziell stark sinkend, zum anderen verändert sich für ein älteres oder für ein neues Fahrzeug der sinnvolle Versicherungsschutz. Ebenfalls lohnenswert ist ein Blick auf die Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung. In der Regel lässt sich hier durch einen Wechsel – oder durch eine neue Police beim gleichen Anbieter – auf einfache Weise die Prämie reduzieren.

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Hier haben Sie Spielraum zum Sparen bei der Vorsorge

Lassen Sie ausnahmsweise die Einzahlung in die Säule 3a aus. Wird das Geld wegen der ausserordentlichen Umstände zu knapp, kann für einmal auch das Sparen in der Säule 3a ausgelassen werden. Bekanntlich können Angestellte jährlich aktuell maximal 6’826 Franken, Selbständige 34'128 Franken in die Säule 3a einzahlen. Diese Beiträge dürfen in der Steuererklärung vom Einkommen abgezogen werden. In Zürich zum Beispiel kann ein alleinstehender Angestellter mit einem steuerbaren Einkommen von 70'000 Franken mit der Zahlung des Maximalbetrags 1’140 Franken Steuern sparen.

Flexible Bankenlösungen – Fussfesseln bei Lebensversicherungen. 3a-Einzahlungen sind freiwillig. Wer für seine Säule 3a eine Banklösung gewählt hat, kann ohne weiteres die 3a-Einzahlung aussetzen und dadurch einen Liquiditätsengpass entschärfen. Diese Flexibilität fehlt bei Versicherungslösungen. Die Versicherungspolice verpflichtet zu jährlichen Zahlungen.

Policendarlehen beantragen statt die Lebensversicherung sistieren. Eine Möglichkeit ist der Rückkauf. Das ist aber insbesondere in den ersten Jahren nach dem Versicherungsabschluss mit herben Verlusten verbunden: Die Provision des Verkäufers sowie die Administration und die Versicherung verschlingt zu Beginn der Vertragslaufzeit einen happigen Teil der Prämiengelder. Bei fondsgebundenen Versicherungen kommen in schwierigen Börsenjahren, wie das laufende, noch grosse Verluste auf den Anlageteil hinzu. Als Alternative wird oft die Prämienfreistellung angeboten. Dabei bleibt das bisher angesparte Kapital bis zum ordentlichen Ablauf der Police bei der Versicherung. Der Kunde zahlt ab dem festgelegten Zeitpunkt keine Prämie mehr und legt das bereits angesparte Vermögen in der verbleibenden Restlaufzeit bei der Versicherung an. Zugleich entfällt der Versicherungsschutz. Doch aufgepasst: Bei einer Prämienfreistellung wird zuerst der Rückkaufswert ermittelt mit entsprechenden Verlusten. Und erst dieser Betrag wird für die neue Police genutzt, für die dann keine Prämien zu zahlen sind. Eine Kündigung der Police ist mit anschliessendem Transfer auf ein 3a-Konto ist darum sinnvoller als die Sistierung, weil mit der Bankenlösug die Flexibilität wieder gewonnen wird. Wer nicht auf den Versicherungsschutz bei Todesfall, Erwerbsunfähigkeit und Krankheit verzichten kann, aber vorübergehend zu knapp bei Kasse ist, sollte Kontakt mit seiner Versicherungsgesellschaft aufnehmen und die Bezahlung der Jahresprämie mittels eines Policendarlehens beantragen.

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Und wenn das Geld trotzdem nicht reicht?

Wenn Sie Ihre Ausgaben auf das Notwendige reduziert haben, kann es dennoch vorkommen, dass Ihre Einnahmen immer noch zu niedrig sind. Vielleicht sind Sie stark von Kurzarbeit betroffen, haben Ihre Arbeitsstelle verloren oder als Selbstständigerwerbende sind Ihnen die Umsätze weggebrochen. In solchen Fällen haben Sie womöglich eine kurzfristige Finanzierungslücke. Diese können Sie auf verschiedene Weise schliessen. Sie können sich bei Freunden oder Familienmitgliedern Geld leihen, Sie können die Möglichkeit eines Konsumkredits prüfen oder Sie nutzen Möglichkeiten von Crowd-Lending-Anbietern.

Kurzfristige finanzielle Engpässe können Sie in bestimmten Fällen auch durch Ratenzahlungen oder ein Ausschöpfen des Disporahmens überbrücken. Letzter ist der Kredit, den Ihnen eine Bank gewährt, wenn Sie mehr Geld vom Konto abheben, als auf diesem vorhanden ist. Auf diesen Dispokredit werden teils hohe Zinsen fällig. Viele Schweizer Banken gewähren keine Dispokredite mehr.

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